Die Alphorn-  Geschichte der Familie Göppert......

 

Im Sommer 1984 fuhren alle sieben Geschwister der Familie Göppert von`s "Schmiedebure" mit allen ihren Familienangehörigen nach Mellau im Bregenzer Wald, zu einem Wochenendausflug.  Anlässlich einer Bergmesse auf der "Roßstelle", die infolge schlechter Witterung in die Räumlichkeiten der dortigen Gaststätte verlegt wurde, erlebten wir eine Alphornbläsermesse unmittelbar mit.

Von den angenehmen Klängen der Hörner, waren wir spontan begeistert. Noch während der Predigt wurden wir uns einig darüber, daß wir, Landel, Hermann, Ludwig und Damian, so schnell als möglich, vier Alphörner besorgen werden. Ein weiterer Zufall machte es möglich, daß wir unmittelbar nach dieser Bergmesse, zwei noch druckfrische Alphorn-Notenbüchlein käuflich erwerben konnten.

Als Alphornmächler, konnten wir Josef Wagner aus Oberstaufen im Allgäu ausfindig machen, der uns vier baugleiche Alphörner in der "F - Stimmung" herstellte. Die musikalische Leitung übernahm Ludwig, als langjähriger Blasmusiker und damaliger Dirigent der Musikkappelle von Schweighausen.

Durch eifriges und stetiges Üben, erreichten wir bald ein beachtliches Niveau, das nicht von ungefähr kam. Landel war vor Jahren Blechbläser im Musikverein, Damian, sein Sohn ebenfalls ein begabter Flügelhornist im Musikverein. Lediglich Hermann musste, wenn auch schon seit über zwanzig Jahren Tenorsänger im Gesangverein, die Erfahrung machen, wie wichtig ein guter Ansatz ist, zumal mit einem Holzmundstück geblasen wird und er als Bassbläser das größere Mundstück hat.

Im Jahr 1988, wurden wir Mitglied im ASM, dem "Allgäu-Schwäbischen-Musikbund" Abteilung Alphornwesen. Nach und nach folgten Einladungen zu den verschiedensten Anlässen. Wir selbst stellten auch immer wieder größere Forderungen an uns und erhielten mehrfach Einladungen zu großen Bläsertreffen in der Schweiz, Frankreich, Österreich und Italien (Dolomiten) Seiser Alm.

In der Chronik der Erzabtei Beuron ist zu lesen: " In der Pilgermesse am 06.Juni 1990, wirkte das Alphornbläserquartett "Edelweiß" der Geschwister Göppert aus Schweighausen mit. Es kamen 713 Pilger mit dem Sonderzug nach Beuron ". Ein besonderes Erlebnis war für uns die Gestaltung einer Alphornmesse in der Klosterruine Allerheiligen. Seit 1986 gestalten wir regelmäßig die Christmette in unserer Pfarrkirche in Schweighausen am Heiligabend mit.

Große First-Class-Hotels, wie das "Maritim" in Titisee und Firmen, verpflichteten uns mehrmals zu Abendgestaltungen zu besonderen Anlässen. Dies veranlasste uns, die musikalischen Möglichkeiten zu erweitern und besorgten uns zwei neue Original Schweizer "Büchel". Die sogenannte Trompete des Senners, das allerdings bläserisches Können voraussetzt. Ludwig und Damian verstanden es hervorragend, dieses gewundene Horn in B-Stimmung zu blasen. Vielerorts war der exzellente Vortrag dieses "Büchelduos" eine Premiere für die Zuhörer.

Im Jahre 1992, bekamen wir im Quartett Verstärkung durch die 12 jährige Tanja, die musikalisch begabte Tochter von Ludwig. Für uns war sie eine hervorragende Ergänzung an der 2. Stimme. Ein weiterer Schritt in unserer musikalischen Ausstattung, war im Jahre 1987 der Kauf von fünf in Handarbeit hergestellten Glocken aus Schoppernau im Bregenzer Wald, die in sich als G Dur-Akkord erklingen. Sie bilden den klanglichen Hintergrund beim Büchelvortrag.  

Ein unvergessliches Erlebnis war für uns die Teilnahme im Augsburger Rosenaustadion, anlässlich einer Großveranstaltung der Erzdiözöse Augsburg mit über 500 Alphornbläser und Blasmusikern.

Pfarrer Hermann aus Mellau weihte unsere Hörner anlässlich einer von uns mitgestalteten Bergmesse auf der Wirmboden Alm. Immer wieder wurden wir in den Bregenzer Wald eingeladen zum "Viehabtrieb" im Herbst. Mit Hörnerklängen wurden die eintreffenden Herden in der Ortsmitte begrüßt und empfangen.

Bei den großen Alphornbläsertreffen im Bayerischen und im gesamten Allgäu, sowie der "Bergler-Kirbe" auf dem Fellhorn bei Oberstdorf, waren wir dabei. Einladungen unserer Freunde zu Treffen am Chiemsee und Ammersee folgten. Ein besonderes Erlebnis ist immer wieder das "Pilatustreffen" am Vierwaldstädter See oder auch das Treffen im Entlebuch auf dem "First" unseres Freundes Erwin Bieri, der uns auch dieses Jahr mit seinen Jodlern und Bläser wieder beehrt. Sowohl beim Deutschen, als auch beim Schweizerischen Fernsehen waren wir mehrfach zu Live Sendungen mit großem Erfolg eingeladen.

Unvergesslich war auch die Teilnahme an der jemals längsten Alphornklangkette vom Dachstein bis nach Ramsau ins Tal. Auf dem Dachsteingletscher selbst in nahezu 3000 Meter Höhe erklangen unsere Hörner unter dem Beifall vieler Skitouristen im Hochsommer.

Mit befreundete Bläsergruppen zusammen, produzierte Franz Schüssele 1996 einen Tonträger in bester Klangqualität mit dem Titel: "Das Alphorn tönt". Diese CD's und Musikkassetten können bei uns (noch) käuflich erworben werden (mittlerweile eine Rarität).

Das Streben nach Besserem bewegte uns zum Kauf von neuen hochwertigen Alphörner beim Spezialisten Neumann in Bad Waldsee. Wir blasen nun auf erstklassigen Alphörnern aus Erlenholz mit einer schönen Bemalung von Edelweiß, Enzian und dem Schweighausener Ortswappen.

Bei den jährlich stattfindenden Alphornbläsertreffen im In- und Ausland, lernen wir immer wieder neue Freunde kennen, die sich freuen, wenn wir ihrer Einladung Folge leisten. So haben wir schon im Jahre 1988 unser 1. Internationales Alphornbläsertreffen hier in Schweighausen mit großem Erfolg feiern dürfen. Diesem folgte dann im Jahre 1994 anlässlich unseres 10 jährigen Bestehens unser 2. Fest als Internationales Treffen im schönen Bergdorf mit über 120 aktiven Alphornbläser aus der gesamten Alpenregion sowie den angrenzenden Ländern. Auch bei diesem großen Ereignis durften wir uns auf die Mithilfe vieler Helfer im Ort verlassen, die zu diesem erfolgreichen Gelingen mit ihrer Hilfe dazu beigetragen haben.

Seit drei Jahren spielen wir wieder im Quartett: Ludwig, Tanja, Landel und Hermann.

Seit 2005 konnten wir dann den Christian selbst ein hervorragender Hornist, der Mann von Tanja, als Bläser gewinnen.

Da der Landel aus Gesundheitlichen Gründen aufhören musste, waren wir wieder ein Quartett.

Seit kurzem sind wir dabei auch mit dem Büchel im Trio aufzutreten, was bisher in unserem Raum einmalig ist. Der Büchel im Trio bis Quartett ist bisher nur in Buchenberg zu finden.

Ludwig ist seit geraumer Zeit in der Alphornvereinigung Nordwestschweiz als Kursleiter tätig, was unserer Gruppe sehr viel brachte. Das Schweizerische Alphornspiel zu interpretiren ist unser Ziel, da es doch sehr vielfältig ist in seiner wiedergabe.